Rumgurken

Tex Rubinowitz ,Rumgurken, Reisen ohne Plan, aber mit Ziel, Reinbek bei Hamburg, Juni 2012

Reisenotizen aus der Perspektive eines „tumben Tors“, der mit verwunderten Augen und plappernd durch die Welt stolpert. Schräg, chaotisch, manchmal melancholisch, auch bösartig. Slapstick: was schief gehen kann, geht schief…und ist endlich doch gut.

Der Erzähler streunt durch globale Subkulturen, künstlerischen Underground, überschüttet uns mit Namen, Songtiteln, -texten, Zitaten, Müll, was so gerade einfällt, erkundet mit kindischem Vergnügen die schäbigsten Sehenswürdigkeiten, schwärmt vom miefenden Resopal der einstigen DDR.

Erinnert mich an Wladimir Kaminers Außensicht  auf Berlin, dessen Begleitung eines Viehtransports nach Samarkand.

Als Einstieg für Dobbs „Das Dorf“ (S. 155ff), das ist Berlin, die Wahrnehmung der Wiedervereinigung „getreu dem Bibelwort (Jeremia 17,9): Wen Gott strafen will, dem erfüllt er seine Wünsche“ (S. 158).
Für Peter Grzan, den Künstler, „Zwei Türen“, eine letztlich gelungenes Kunstereignis.

Das Onsenei im Festmenu letzten Silvester bei Bomke in Wadersloh war nicht in Ordnung:
Es muss die 60 Minuten in einer heißen Schwefelquelle (!)  zwischen 60 und 70 °C liegen, um Schwefelgeschmack aufzunehmen. Burkhard hat gleich gemerkt: Da fehlt noch was! Vielleicht meinte er auch Löwensenf oder Ketchup.

Ein großes Lesevergnügen! Dank an Wiebke und Tom!