Hüttentour 2019

1 Woche Alpen mit Hüttentour im Lechtal und 150-Jahr-Feier im DAV-Gepatschhaus (Kaunertal)

Nach wochenlanger gemeinsamer Planung der teilnehmenden Familien starten wir unsere Hüttentour am 14.7.2019.

Folgende Etappen waren geplant:
1. Tag: In St. Anton mit der Bergbahn hoch zum Kapallweg und von dort zur Leutkircher Hütte
2. Tag: Von der Leutkircher Hütte zum Kaiserjochhaus
3. Tag: Vom Kaiserjochhaus über die Gridlonscharte zur Frederic-Simmshütte
4.Tag: Von der Frederic-Simmshütte zur Ansbacher Hütte
5. Tag: Abstieg ins Tal nach Schnann, Fahrt mit Bus nach St. Anton zur Talstation der Bergbahn

Karte geplant - Hütten (400x226)

Gesamtlänge: 30,3 km
Wanderzeit 12 h 14 min bis 15 h (je nach App)
Höhenmeter (Aufstieg): 1.930 m
Höhenmeter (Abstieg): 3.087 m

Höhenprofil geplant (250x235)

1. Tag: In St. Anton mit der Bergbahn hoch zum Kapallweg und von dort zur Leutkircher Hütte

T1 Kapall-Leutkircher (500x327)
Hütte (7) (400x300)
Hütte (2) (301x400) Hütte (6) (400x300)

Unser 1. Schneefeld, leicht zu passieren.
Ein anderes wird später noch eine wichtige Rolle spielen.
Aufgrund ergiebiger Schneefälle bis in den Mai lag für die Jahreszeit noch ungewöhnlich viel Schnee.
3 Tage vor der Tour habe ich (Tom) die Hüttenwirte abtelefoniert und erfragt, ob die von uns geplante Tour ohne Steigeisen, Eispickel, ... für eine Familiengruppe begehbar sei. Alle bejahten dies.

Blick von der Bergbahn auf die erste Etappe. Den Weg kann man am Hang erkennen.

Länge 4,2 km, Wanderzeit 1h 30 min, 189 m rauf und 253 m runter

Hütte (13) (400x300)

14:00 Uhr fahren wir hoch und starten die Wanderung um 15:00 Uhr.

Hütte (23) (400x300)
Hütte (25) (400x222)

Es zog sich zu. Für 17:00 Uhr waren Regen oder sogar Gewitter angekündigt.

Ankunft an der Leutkircher Hütte um 17:00. Auf den letzten Metern hatte es aufgehört zu regnen.

Der Regen kam früher, aber nicht stark, und die Gewitter blieben Gott sei Dank aus.

2. Tag: Von der Leutkircher Hütte zum Kaiserjochhaus

T2 Leutkircher-Kaiserjoch (500x170) Hütte (42) (400x222)
Hütte (50) (400x222)
Hütte (56) (400x200)

Länge 4,4 km, Wanderzeit 1h 45 min, 319 m rauf und 274 m runter

Merle zeigt Wiebke, die vom Weg abgekommen war, wo es lang geht.

So richtig einladend war der Nebel nicht. Die Prognose war aber für Mittag/Nachmittag deutlich besser. Um 9:00 Uhr ging es los.

Wir waren schon ganz gut beladen. Merle mit 5 kg, Lotte 7 kg, Wiebke 11 kg und Tom 12 kg. Wie mussten unsere gesamte Tagesverpflegung inkl. Wasser mitnehmen/tragen. Auf den Hütten gab es “nur” Frühstück und Abendessen. Die Hütten werden mit dem Hubschrauber versorgt. Wein und Bier gab es aber dennoch.

Hütte (71) (400x222)
Hütte (87) (400x300)
Hütte (124) (225x300)
Hütte (99) (400x222)

So langsam verzog sich der Nebel und die Sonne bekam ein Chance. Das sieht doch schon viel besser aus.
Das hochalpine Panorama mit blauem Himmel und schönen Wolken ist grandios!

Hütte (118) (400x300)

Kurz vor dem Kaiserjochhaus bleibt mal ein Murmeltier fotogen sitzen und lässt sich unbeeindruckt fotografieren.

Hütte (120) (200x111)
Hütte (119) (400x222)
Hütte (129) (300x211)

Ankunft am Kaiserjochhaus
ca.14:00 Uhr
(Wir haben sehr viele Pausen gemacht. Die erste schon um 9:15 Uhr: “Ich habe Hunger!”)

Das Ziel zu sehen, ist immer ein schöner Augenblick.
(Blick vom Kaiserkopf, 2392 m, auf das Kaiserjochhaus.)
Im Hintergrund der Grießkopf (2581 m), den wir noch hätten besteigen können. Hatte aber niemand Lust dazu.

So sehen die Lager aus. Ziemlich eng schlafen bis zu 18 Personen in einem Raum, bzw. versuchen 18 Personen zu schlafen. Gefühlt ein Drittel schnarcht immer! Erholsamer Schlaf ist das nicht.
Auch Merle kann jetzt selber Ohrenstöpsel anwenden.

Hütte (130-1) (250x113)

Für uns unverständlich, war es im Vorfeld nicht möglich, den Schwierigkeitsgrad der von uns geplanten Etappen herauszubekommen.
Die ersten 2 Etappen waren auf den am Wanderweg aufgestellten Schildern rot (mittelschwer) markiert. Das entsprach auch unserer Erwartung.
Schwarze Wege wollten wir nicht gehen.
Bei einem Spaziergang rund um die Hütte sahen wir nun die schwarze Markierung für die am nächsten Tag geplante Etappe ... Was nun?

In Diskussionen mit anderen Wanderern, die das Teilstück an diesem Tag aus der anderen Richtung kommend gewandert waren, hörten wir schlimme Dinge über den Zustand der Seilsicherungen: von 12 Bohrlöchern sollen sich angeblich 10 gelöst haben. Schon der Einstieg in den Weg, den Wiebke, Katja und ich ohne Gepäck testen, ist  ziemlich anspruchsvoll.

Aus diesen Gründen ändern wir die Route und gehen am nächsten Tag den als rot markierten Weg zur Kaiseralm und von dort den roten Weg zur Frederic-Simms-Hütte.

Hütte (130-2) (250x221)
Hütte (140) (300x400)

Mondaufgang am Kaiserjochhaus

T3 Kaiserjoch-Simms (364x500)

3. Tag: Vom Kaiserjochhaus über Kaiseralm zur Frederic-Simms-Hütte

Hütte (163) (300x400)
Hütte (170) (400x222)
Hütte (158) (400x222)

Um 8:45 Uhr geht es los. Oben sieht man noch klein das Kaiserjochhaus.

An der Kaiseralm gibt es eine Zwangspause: Louisa ist umgeknickt und muss von ihrem Vater, der mit seiner anderen Tochter bereits morgens abgestiegen war, abgeholt werden. Ohne Handyempfang ist das nicht so leicht abzustimmen, hat aber geklappt (nach 4 Stunden ist er bei ihr).
Für den Rest der Gruppe geht es jetzt ordentlich hoch. Da ganz oben müssen wir über das Joch, knapp 2.600 m hoch.

Das geänderte Teilstück ist hier grün markiert.
Länge 9 km, Wanderzeit 4 h 30 min, 888 m rauf und 1.187 m runter

Durch den ungeplanten Abstieg zur Kaiseralm wandern wir durch eine tolle Landschaft: Bachläufe, Bäume, Sträucher.

Hütte (214) (400x222)
Hütte (191) (400x300)
Hütte (199) (400x300)
Hütte (209) (400x300)

Fast oben (die Kaiseralm liegt unten weiter rechts/unten im Tal), wieder grandioses Panorama, es ist aber auch schon 15:00 Uhr!

Pause um 13:00 Uhr, auf ca. halber Strecke zum Joch.

Weiter geht’s, und die Schneefelder tauchen wieder auf.

Hütte (223) (400x222)

Das letzte Stück zum Kälberlahnzugjoch ist eine Schotterpiste, nicht schön zu gehen.

Hütte (231) (400x222)

Und wieder sind Schneefelder zu passieren.
Ganz klein sieht man Jürgen, Lotte und Marlene, die deutlich vor uns wandern. Merle kann da natürlich nicht mithalten.

Hütte (227) (400x191)

Geschafft: Jetzt nur noch hinunter, und der Weg zur Simms-
Hütte ist auch noch rot markiert, ebenso wie das für morgen geplante Teilstück zur Ansbacher Hütte.

Hütte (242) (400x222)

Und dann das: Aus heiterem Himmel steht da ein Schild mit schwarzer Markierung für den weiteren Weg! Genauso ist es dem Weg zur Ansbacher Hütte (morgen), der oben am Joch noch rot war, ergangen. WAS SOLL DAS?!

Hütte (232) (400x300)
Hütte (228) (400x222)

Toller Blick ins nächste Tal. Mit einem kleinen “Klettestück”

Hütte (250) (400x222)

 geht
es erstmal hinab.

Das erste Stück ist nicht schwarz, aber ganz fürchterlich zu gehen. Eine Schotterpiste mit kleinen Steinen, auf denen man bei dieser Neigung keinen guten Halt hat. Würg.

Hütte (230) (222x400)
Hütte (258) (400x222)

Eine Weile werden wir von ca. 30 Steinböcken “begleitet”.
Die stellen sich deutlich geschickter an.

Hütte (263) (400x222)

Hinten am Grat kann man endlich die Frederic-Simms-Hütte sehen. Und die Schotterpiste liegt hinter uns. Letzte Kräfte mobilisieren.
Es ist 17:26 Uhr -- Abendessen um 18:00 Uhr scheint erreichbar!

Hütte (271) (400x300)

Doch leider kam es anders. Ein Wanderer, der (mit zwei Begleiterinnen) schon mit uns auf der Leutkircher Hütte und im Kaiserjochhaus war, rutschte auf einem Schneefeld kurz vor der Hütte aus. Wegen des Gefälles konnte er sich nicht halten, rutschte hinunter in das Loch, das oben zu sehen ist, und verschwand darin. Für Sekunden dachten alle, er wäre unter dem Schnee im Bach verschwunden. Gott sei Dank war das Wasser nur hüfttief, und er konnte sich von alleine aufrichten und Entwarnung geben.
Das Ganze passierte direkt vor den Augen von Lotte, Marlene und Jürgen.
Sie hatten mit etwas Vorsprung unsere Gruppe angeführt und befanden sich direkt hinter dem verunglückten Wanderer.

4. Tag: Von der Frederic-Simms-Hütte Talabstieg nach Stockach (knapp 1.000 m Abstieg)

Beim und nach dem Abendessen mussten wir nun besprechen, wie es morgen weitergehen sollte. Nach der ursprünglichen Planung hätten wir wieder hoch zum Kälberlahnzugjoch gemusst, d.h. über DAS Schneefeld und die schreckliche Schotterpiste knapp 600 Höhenmeter hoch. Das Vertrauen in die Rot-Markierung des Weges ab Joch zur Ansbacher Hütte hatte außerdem stark abgenommen. Vielleicht taucht unterwegs dann plötzlich wieder eine schwarze Markierung auf. Wir entscheiden uns, die Hüttentour einen Tag früher abzubrechen und steigen ab ins Tal, nach Stockach.
Der gestürzte Wanderer bricht auch ab und geht ebenfalls hinunter ins Tal. Körperlich geht es ihm gut. Aus einer Mail-Korrespondenz mit ihm wissen wir aber, dass er unter starken Todesängsten leidet und sich daher in Behandlung begibt.

Hütte (268) (300x400)

Über dieses Schneefeld wollten wir, insbesondere Lotte, Marlene und Jürgen, nun nicht mehr ungesichert gehen. Da ein Umlaufen weder oberhalb noch unterhalb möglich war, brauchten wir Hilfe.
Aus der Hütte kamen sofort Noah (aus dem Hüttenteam; zu unserer Stärkung auch mit Snickers ausgestattet) und 2 andere Wanderer, die uns mit einem Seil eine Sicherung bauten.
Mit dem guten Gefühl, ein Seil in der rechten Hand zu halten, schafften wir die Passage und erreichten die Hütte um 19:30 Uhr.
Dieser Wandertag wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.

Hütte (276) (400x222)

Morgendlicher Blick über die Terrasse der Simms-Hütte in Richtung Tal.

Hütte (319) (400x222)

Gleich haben wir den Abstieg geschafft.

Hütte (300) (400x222)
Hütte (279) (400x222)

 Kaiserschmarrn-Rast an der Sulzlalm (auf halber Strecke) mit Geburtstags-Lied für den Almwirt Armin. Vom Hüttenwirt der Simms-Hütte hatten wir eine Flasche Wein und einen Geburtstagsgruß für ihn im Gepäck. Das Lied wurde mit einer Runde Williams belohnt.

 Blick zurück zur Simms-Hütte (am Grat im Schatten) beim Abstieg

Hütte (329) (300x400)

Die Autos stehen aufgrund der fehlenden letzten Etappe nun im Nachbartal, und so müssen wir etwas länger mit dem Bus fahren (Umsteigen in Lech und dann über den Pass nach St. Anton).

150-Jahr-Feier im Gepatschhaus im Kaunertal

Anlässlich des DAV-Frankfurt-Jubiläums (Details: https://dav-frankfurtmain.de/150-Jahre-DAV) treffen wir uns mit weiteren Mitgliedern der Familiengruppe am Gepatschhaus im Kaunertal. Unser für den nächsten Tag gebuchtes Lager ist frei, und so können wir bereits am Mittwoch anreisen. Vom Gepatschhaus machen wir, wenn überhaupt, nur noch Tagestouren, d.h. mit leichtem Gepäck.

Hütte (340) (400x222)
Hütte (332) (400x222)
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 Das Gepatschhaus mit auf dem Geländer kletternder Merle.
Aus Frankfurt sind mit einem Reisebus ca. 60 DAV-Mitglieder extra für die Feierlichkeiten angereist.

Hütte (347) (400x222)

Am Donnerstag wandern wir gemütliche 200 Höhenmeter zur Verpeilhütte, die auch von der Sektion Frankfurt bewirtschaftet wird.

Wiebke und ich können es nicht lassen und besteigen von der Verpeilhütte den nahegelegenen Mooskopf (“weil er da ist”; 2532 m) während die anderen an der Verpeilhütte chillen oder Schlaf nachholen.

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Am Freitag gehen Merle und ich einen Klettersteig mit anschließender kleiner Wanderung in Richtung Gletscher (Fotos oben). Wiebke wandert mit einer Gruppe des DAV Frankfurt zum Fuß des Gletschers (Fotos unten), und Lotte bleibt an der Hütte (keine Fotos).
Am Vortag waren wir beim Arzt, und der hat bei Lotte einen eingewachsenen Zehennagel behandelt. Hoffentlich verhindert das nicht die geplante Teenie-Freizeit nach Kroatien.

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An der Markierung auf dem Felsen sieht man den Rückgang des Gletschers von 2012 bis jetzt. Der jährliche Rückgang wächst immer noch deutlich, obwohl sich die Gletscherzunge schon ziemlich weit oben befindet.

Hütte (533) (400x222)

Die Stromversorgung ist dank mitgebrachter Mehrfachstecker gesichert. Das war nicht auf allen Hütten so. In der Simms-Hütte gab es keine einzige frei zugängliche Steckdose. Man musste das Handy dem Hüttenwirt geben.

Hütte (551) (400x222)

Höhepunkt der Feierlichkeiten war die Abendveranstaltung im Ort Feichten (Naturpark Huangart, Details s. DAV-Seiten)
Wir reisen am Samstagmorgen nach dem Frühstück ab.

Hütte (514) (400x222)

Blumen am Wegesrand

Blumen (1) (263x350) Blumen (5) (350x263)
Blumen (2) (350x194) Blumen (3) (263x350) Blumen (4) (263x350)
Blumen (7) (350x194)
Blumen (13) (350x194)
Blumen (12) (194x350)
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Blumen (11) (194x350)
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Blumen (28) (194x350) Blumen (29) (194x350)
Blumen (17) (194x350)
Blumen (6) (263x350)
Blumen (16) (194x350)
Blumen (26) (263x350)