Greetsiel 2017

Schietwetter in Greetsiel (05. - 08. Okt. 2017)

Sturm („Xavier“), windig, alle Regensorten: Niesel, Landregen, Starkregen, Sturzbäche, Nebel.

Zwischendurch reißt der Himmel auf, kalte, strahlende Sonne. Passendes Wetter für Jahreszeit und Landschaft, weit, so weit das Auge reicht. Schön! Auch bei „Witthus“, wo wir wohnen oder beim Tee auf der beheizten Terrasse „Zum alten Siel“ am Hafen, unter der Markise, auf die der Regen prasselt.

Ausflug nach Moordorf ins Moormuseum. Bedrückend die Lebensbedingungen der ersten Kolonisten, die Friedrich II. ins Moor gelockt und dort sich selbst überlassen hat. Offene Feindseligkeit seitens der Eingesessenen: „Diebe, Verbrecher, Zigeuner...“

Sie hausen zunächst in Unterständen aus Stangen und Grassoden, später in Hütten aus einem Stangengerüst mit eingewundenen „Würsten“ aus Stroh, das in Lehmbrei gedreht war. Der Lehm lag unter Torfschichten, die bis zu zwölf Meter stark waren. In diesen Lehmhütten – ein Raum –  lebten z. B. bei zwei Schlafstellen neun Personen und  das Vieh. Bitterste Armut, nachts heimlich fremde Ziegen gemolken, um Milch für die hungernden Kinder zu haben. Bettelei an den wenigen Straßen. Brandrodung der Heide mit Rauchschwaden, die bis zu 1000 Kilometer über Europa zogen. In die warme Asche Buchweizen gesät.

Nach unserem Rundgang im kalten Nieselregen Aufwärmen im „Kluntjehaus“ auf dem Gelände. Hier Buchweizenpfannkuchen mit Speck (Bookweetenpannekoken met Fensterkes, crèpes blé noir).

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