Finnland

Helsinki

Architektur-Mix aus klarem Neoklassizismus (z.T. Schinkel-Schüler), komplette Jugendstil-Viertel mit romantisierenden Eigenheiten: Häuser wie Trutzburgen aus grauem Granit mit viel Erkern, Söllern, angedeuteten Pechnasen, aber auch „Plattenbauten“ im Stil der 50er, 60er Jahre. Die moderne Glasarchitektur nimmt die Motive Erker und Söller wieder auf.

Stadtrundfahrt mit der Straßenbahnlinie 3 T / 3 B, dazu einen Führer aus dem Touristik-Büro, der zu den Sehenswürdigkeiten unterwegs etwas sagt. Ausstiegsmöglichkeiten überall.

Märkte und Markthallen mit Snacks und lokalen Spezialitäten: Gegrillter Frischkäse mit Moltebeeren, Lachs in allen Variationen, frische Grützwurst mit Rosinen drin. Auf den Märkten wird nach Volumen verkauft und ausgezeichnet: 1 Liter Erbsenschoten, Kartoffeln, Erdbeeren, Kirschen …

Vor dem Olympiastadion Fototermin Nurmi mit Wiebke.

In der Felsenkirche zum erstenmal Touristen (Japaner). Unsere Reiseleitung hatte für die Akustik extra eine Klavier-Virtuosin und danach einen finnischen Chor arrangiert. Ein beeindruckendes Bauwerk von oben in den Granit gebaut, innen der rohe Fels. Die Kuppel aus kilometerlangem Kupferdraht spiralig gewunden schafft optisch eine enorme Raumhöhe.

Hotelempfehlung: Lord Hotel, Lönnrotinkatu 29, aber Parkgebühr für’s Auto 16,00 Euro pro Nacht.

Essen:

Lappländisch (nicht: läppisch) im Lappi, Annankatu 22
Russisch im Babushka Ira, Uudenmaankatu 28, “... is said to be one of the best Russian restaurants in Finland“...Tischreservierung war telefonisch nicht möglich: dort kein Englisch, wir kein Finnisch. Wiebke gelang es dann nur persönlich mit Händen und Füßen.
Münzen: Keine Bank hat finnische 1- und 2-Cent-Euromünzen. Wechselstuben verkaufen beide Münzen für 5,00 Euro, der Chocolatier Neuhaus (Brüssel!) für 4,00 Euro. Ein Dortmunder Münzhändler will 7,00 Euro.

Mittsommernächte: Es wird nicht dunkel. Volles Leben auf den Hauptstraßen. Wann schlafen, arbeiten die Leute? Im Winter?

Am Stadtrand von Helsinki eine Art Museumsinsel, Freilichtmuseum – Seurasaari – mit bäuerlichen, kirchlichen, landadeligen Gehöften, Anwesen aus allen Teilen Finnlands mit – bei Bedarf – mehrsprachigen Erklärungen, Führungen – in passenden Landestrachten.

Historisches: In Helsinki vielfältig sichtbare, dankbare Erinnerungen an den russischen Zaren Alexander I., der Finnland von Schweden befreite, zum autonomen Großfürstentum erklärte (1809) und Helsinki wegen der größeren Nähe zu St. Petersburg zur Hauptstadt machte (1812) statt bis dahin Turku.

Fiskars

Ein malerischer Ort um eine alte Eisenhütte, auch eine Art Freilichtmuseum, aber sehr lebendig mit handwerklicher, inzwischen kunsthandwerklicher Tradition: landwirtschaftliche Eisenprodukte, Schaufeln, Hacken, Schwerter, Pflugscharen, finnische Messer in allen Formen und Verarbeitungen. „Design Village“ seit 1994, feinste Töpferarbeiten, zart wie Porzellan, handgewebte Leinenstoffe. www.fiskarsvillage.net

Turku

Auf dem alten Königsweg. Die Stadt insgesamt enttäuschend, verfallende Gebäude im Zentrum. Lichtblicke: abends am Kai, wo auf engster Tanzfläche zur Musik einer kubanischen (?) Band hingebungsvoll und ineinander versunken Finnen „ihren“ Tango tanzen; eine ehemalige Schule, dann Brauerei, jetzt Kneipe, eine Art „Bierschwemme“ mit vielfältigsten, selbstgebrauten Bieren.

Hotelempfehlung: Seaport Hotel (Best Western), Matkustaja Satama, ein ehemaliges Zoll-Lagerhaus direkt an den Anlegestellen der großen Fähren.

Rauma

Auf dem Weg von Turku nach Norden, Richtung Pori. Eine der ältesten Städte Finnlands, die Altstadt nur Holzhäuser, bewohnt, Boutiquen, Cafés. Das Straßenpflaster wie im Münsterland aus runden Kieslingen. Die Stadt gilt als eines der größten Holzhausareale Skandinaviens, Weltkulturerbe der UNESCO. Aber: Sonntagmittag wie ausgestorben. Kein Touristenbus. Schön!

Yyteri

Auf der Landkarte einer der Sandfinger, die bei Pori in die Ostsee ragen, gilt als einer der schönsten Ostseestrände überhaupt.

Hotelempfehlung: Yyteri Spa Hotel …in den Dünen. Kostenloser Internetzugang in der Lobby. Generell gewöhnungsbedürftig für uns die etwas anderen Tastaturen.

Tampere

Die Stadt ist ganz von Seen umgeben. Im ehemaligen Industriezentrum dominieren in der Stadtmitte Fabrikschlote und hohe, abweisende Backsteinmauern. Im Innern der Fabrikhallen aber in voller Hallenhöhe modernste Innenarchitektur, finnisches Design: Bistros, Restaurants, Galerien, Boutiquen und darüber offen die Kranschienen, Flaschenzüge und schweren Ketten aus Industriezeiten.

Etwas enttäuschend das vielgepriesene Einkaufszentrum „Koskikeskus“, aber: ein schönes Kleid für Steffi im Sommerschlussverkauf („Ale“).