Die Reise

Frank Keil, “Die Reise”, Frankfurter Rundschau

"Die Reise" (1977) ... in die Vergangenheit...
Ein Feature in der FR, das uns beide beschäftigt:
Frank Keil:  Ortstermin in Triangel, FR 27.04.2001 ("Transit")

Den Ort "Triangel" gibt es wirklich. Die Bahnhofsuhr auf dem Buch-Cover zeigt sieben Minuten vor eins.

Neu und verwirrend für uns beide: Bernward Versper und Gudrun Ensslin wollten das Gesamtwerk von Will Vesper (dem Vater) herausgeben, "jenes Mannes ..., der die Bücherverbrennung guthieß, bei dem in den Nachkriegsjahren die einstige deutsch-nationale  Elite sich die Klinke in die Hand gab und für den bis zuletzt die Bundesautobahn die Reichsautobahn blieb". So auch im zitierten Testament, dem zweiten bereits,  als Vermächtnis für Gudrun Ensslin, des 24jährigen (!) 1962.

Fragen:

  • Was ist persönlich, was ist mehr?
  • Krankheit und Drogen sind als Erklärungen zu einfach. Was dann?
  • Die Schuld des Vaters, stellvertretend für alle Nazi-Väter,  akribisch dokumentieren, der Nachwelt sichern zur  persönlichen Rechtfertigung der eigenen,  radikalen Position?
  • Affinität autoritärer Strukturen bei unterschiedlichen Zielen  aber gleichen menschenverachtenden, terroristischen Methoden?  RAF = Rote Armee Faschisten?
  • Ödipus? Die Veröffentlichung von Will Vespers "Blut-und-Boden"-Werk  als subtile Form des Vatermords?