Altes Land

Dörte Hansen, Altes Land, München 2015, 286 Seiten

Eine Flüchtlingsgeschichte, über Mütter, Töchter, Kinder, Eltern, Sprachlosigkeit, Einsamkeit. Kriegsmütter, Kriegskinder.  Eine Geschichte eigentlich ohne Väter.

Berührend, ergreifend schön, witzig und traurig zugleich. Wundervolle Naturbeobachtungen über die Jahreszeiten hinweg.

Ein Bild, das sich durch die Geschichte zieht: „Dann erzählte sie Marlene, was die Bauern mit den Blüten machten, wenn der Nachtfrost kam. 'Frostschutz durch Vereisung', sagte sie, 'das funktioniert tatsächlich. Verstehst du?'

„...sie übten das Vergessen und wurden gut darin. Wanderten weiter in Mänteln aus Eis, man musste ihnen nicht erklären, was Erstarrungswärme war“(S. 270 f).
Bittere Einsichten: „Ich mach es mit Anne genau so. Es geht alles so weiter“ (S.179)

Persönliches:
Vera, die Tochter, ist 1940 geboren. Als Fluchtdatum wird der 29. Jan. 1945, einer der kältesten Winter, genannt. In diesen letzten Januartagen 1945 ist unsere Mutter mit Regina und mir geflüchtet. Steffis kleiner Bruder und ihre Großeltern sind auf der Vertreibung 1946 gestorben.